Barrage de Malpasset und Saint-Tropez

Blick auf Saint-Tropez

Unser heutiges Tagesziel war der schöne Hafenort Saint-Tropez. Weil die Anfahrt über die Küstenstraße sehr zeitaufwendig ist, fuhren wir schon am frühen Morgen aus Nizza los.

Barrage de Malpasset

Auf dem Weg nach Saint-Tropez besuchten wir zuerst eine Staudamm-Ruine. Die Barrage de Malpasset (französisch Barrage = Talsperre) war eine Staumauer in der Provence nördlich von Fréjus. Sie wurde 1954 fertiggestellt und diente mit ihrem Stausee durch den Fluss Reyran der Wasserversorgung und Bewässerung einer nahen Ebene. Am 2. Dezember 1959 um 21:13 Uhr kollabierte der Damm ohne große Vorwarnung und ließ eine Flutwelle von rund 40 Meter Höhe ins Tal hinab stürzen. Dabei starben leider etwa 421 Menschen.

Ruine des Barrage de Malpasset
Ruine des Barrage de Malpasset

Wir nährten uns dem ehemaligen Staudamm (Site de Malpasset, Koordinaten: 43° 30′ 44″ N, 6° 45′ 24″ O) von Norden. Die unbefestigten Wege sind bei gutem Wetter auch ohne Jeep befahrbar. Wir möchten aber darauf hinweisen, dass wir durch offene Schranken gefahren sind, und wir keine Garantie geben können, dass diese auch immer geöffnet sind. Es ist aber auch möglich, nach starken Regenfällen sogar zu empfehlen, von Süden heranzufahren. Hier gibt es auch einen Parkplatz, von dem man in ungefähr 2 Kilometern den Staudamm erlaufen kann. Man läuft dabei durch das ehemalige Flussbett des Gebirgsbaches Reyran und kommt am Fuße des Dammes heraus.

Im ehemaligen Staubecken
Im ehemaligen Staubecken

Die Mauer wurde durch die Kraft des Wassers fast vollständig abgetragen. Nur wenige Mauerteile des (in Fließrichtung gesehenen) rechten Ufers blieben fast unversehrt stehen. Mauerbruchstücke, teilweise in der Größe eines Hauses, liegen auf einer Strecke von mehreren hundert Metern flussabwärts verteilt. Die Barrage de Malpasset war als doppelt gekrümmte Gleichwinkel-Bogenstaumauer mit variablem Radius über der Gründungssohle etwa 66 m hoch, an ihrer Krone rund 222 m lang und hatte ein Bauwerksvolumen von 47.857 m³ (Quelle: Wikipedia). Was uns stark wunderte, dass sich in der Ruine kaum Stahleinlagen befanden. Eigentlich bestand der gesamte Damm nur aus Beton und Fels. Wie konnte man so etwas nur bauen? In dem Fundament für unsere Garage ist da mehr Eisen untergebracht! Als Ursache wurde sich später allerdings auf eine unentdeckte Kluft im Gestein festgelegt. In diese soll unbemerkt Wasser eingedrungen sein und durch den entstandenen Druck die Mauer aus ihrem Fundament gehoben haben.

Port Grimaud

Nach der Erkundung der „Ingenieurskunst“ der Franzosen fuhren wir weiter nach Port Grimaud. Diese Lagunensiedlung wurde 1964 vom Architekten François Spoerry entworfen und von vielen als provenzalisches Venedig angepriesen. Bevor wir allerdings das Dorf erkundeten, packten wir erst einmal unsere Badesachen zusammen. Wir wollten uns endlich bei 24°C Außentemperatur im Mittelmeer abkühlen. Leider war das Wasser einfach viel zu kalt. Beim ersten Eintritt mit den Füßen tat es schon richtig weh. Aber jetzt waren wir einmal hier und so ging es wenigstens kurz bis zur Hüfte hinein.

Anschließend schauten wir uns das Hafendorf Port Grimaud an. Seine bunt getünchten, ziegelgedeckten Häuser wurden ausnahmslos auf Pfählen ins Wasser der Bucht gebaut. Die vielen kleinen Kanäle kann man mit einem elektrischen Motorboot selbst erkunden. Dies war uns aber mit 25€ für 30 Minuten zu teuer. So setzten wir uns einfach auf eine Bank und aßen unser Mittagessen. Dabei genossen wir die Aussicht auf die tollen Jachten. Viel Zeit sollte man für einen Besuch nicht einplanen. Viele Wege endeten für uns an einem Tor bzw. privaten Weg.

Port Grimaud
Port Grimaud

Saint-Tropez

Weiter ging es zu unserem eigentlichen Tagesziel: Saint-Tropez. Wir parkten auf einem der großen Parkplätze direkt am Hafen. Diese sind allerdings auch ganz schön teuer, aber man kann sich sicher sein, dass sein Auto am Ende des Tages auch noch steht. Zuerst begaben wir uns zur alten Polizeistation „Gendarmerie Nationale“. Dieses Gebäude ist bekannte aus den Louis de Funès Filmen „Gendarm von Saint-Tropez“.

Gendarmerie Nationale
Gendarmerie Nationale

Anschließend schlenderten wir durch den Hafen. Geprägt wird dieser Hafenbereich in erster Linie von zahlreichen Künstlern, die hier entweder direkt vor Ort malen oder aber ihre Bilder verkaufen. Von den angelegten Jachten waren wir etwas enttäuscht. Der Hafen in Cannes oder Monaco bietet da mehr.

Wer einmal in Saint-Tropez ist, der sollte sich einen Besuch von La Citadelle nicht entgehen lassen. Diese war zwar zum Zeitpunkt unseres Besuches geschlossen, aber der Rundweg bietet einige schöne Aussichtspunkte. So hatten wir z.B. auf der Westseite einen schönen Blick auf die Villen, welche entlang der Küste stehen.

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Blick auf Saint-Tropez
Blick auf Saint-Tropez

Christian

Mein Name ist Christian und ich bin im grünen Herzen Deutschlands geboren und habe im thüringischen Ilmenau Ingenieurinformatik studiert. Seit 2021 wohne ich mit meiner Frau Christin und unserem Sohn in Merseburg und arbeite in Leipzig als Produktmanager. Am Reisen liebe ich das Fliegen, das Entdecken von gutem Essen und Trinken und das Übernachten in tollen Hotels. Ich bin Reise begeistert und immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer. Über meine Erlebnisse von unterwegs berichte ich schon seit 2007.

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