Ausflugstipps für einen Urlaub auf Zypern

Zypern erleben!

Im Mai 2023 waren wir für 5 Tage auf der wunderschönen Mittelmeer-Insel Zypern und haben so einiges erlebt und gesehen. Ob sich ein Besuch lohnt und was wir empfehlen können, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Welche Sehenswürdigkeiten gibt es auf Zypern?

Zypern hat viel zu bieten und es ist für jeden etwas dabei. Egal ob ihr es ruhig angehen lassen wollt oder Action braucht, hier findet jeder und jede das Richtige.

Nikosia – geteilte Hauptstadt Zyperns

Nikosia ist die letzte geteilte Hauptstadt der Welt. Das klingt unglaublich für eine Stadt, die Teil der EU ist. So etwas erwartet man irgendwo ganz weit weg, aber nicht hier. Der südliche Teil ist Hauptstadt der Republik Zypern, der nördliche Teil Hauptstadt der international nicht anerkannten Türkischen Republik Zypern.

Die Innenstadt Nikosias ist gesäumt von alten Häusern und Kirchen. Die große Ladenstraße Ledra Street, mit ihren vielen Geschäften, zieht eine Menge Besucher an. Viele kleine Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein. Dennoch ist die Innenstadt, unserer Meinung nach, keine große Besonderheit. Parken ist eine Katastrophe, daher lieber am Außenring der Innenstadt etwas suchen und dann hineinlaufen.

Ladenstraße Ledra Street
Ladenstraße Ledra Street

Mitten drin in der Innenstadt steht man dann plötzlich vor ihr: der Grenze. Das Grenzhäuschen ist eigentlich recht unscheinbar, doch wenn man in den Gassen weiterläuft, fällt einem erst richtig auf, dass es hier an einigen Stellen nicht weiter geht. Straßen sind verbarrikadiert und Grenzwachen stehen auf kleinen Aussichtstürmen, mit Maschinengewehren in der Hand. Hier steht man mitten in einer Stadt an einer bewachten Grenze. Das ist schon merkwürdig. Seit 2003 ist die Grenze wieder offen und seit 2008 kann man ganz einfach auf der Ledra Street mit seinem Reisepass die Grenze überqueren. Leider hatten wir den nicht dabei und konnten uns daher nicht den türkischen Teil Nikosias anschauen. Das holen wir beim nächsten Besuch auf jeden Fall nach.

Troodos Gebirge

Das Trodoos Gebirge ist das größte und höchste Gebirge auf Zypern und vulkanischen Ursprungs. Der Olympos ist mit seinen 1952 m die höchste Erhebung auf der Insel. Von hier starten unzählige Wanderrouten und Fahrradstrecken. Wir haben eine kleine Rundfahrt mit dem Auto gemacht und sind die Serpentinen rauf und wieder heruntergefahren. Die Straßen sind sehr gut ausgebaut, auch wenn manchmal etwas eng. Viele kleine Aussichtspunkte laden dazu ein, einmal kurz Pause zu machen und die Landschaft zu genießen. Im Winter ist die Gipfelregion meist tief verschneit und man kann sogar Skifahren. Durch die Höhe des Gebirges sind im Sommer die Temperaturen überwiegend sehr angenehm und es herrscht ein mildes Klima. Wir waren total begeistert von den grün bewaldeten Bergen und können einen Ausflug absolut empfehlen.

Troodos Gebirge
Troodos Gebirge

Agios Nikolaos tis Stegis

Die Agios Nikolaos tis Stegis („Kirche des heiligen Nikolaus mit dem Dach“) ist eine alte zyprisch-orthodoxe Kirche aus dem 11. Jahrhundert. Die Scheunendachkirche ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes und liegt in der Nähe des kleinen Ortes Kakopetria im Troodos Gebirge. Als früherer Teil eines Klosterkomplexes hat sie viele Jahrhunderte überdauert und wurde in den verschiedenen Epochen erweitert und umgebaut. Die wunderschönen Fresken im Inneren der Kirche sind aus dem 11. bis 17. Jahrhundert und stellen zum Teil überlebensgroß den Namensgeber, den heiligen Nikolaus dar. So unscheinbar wie diese kleine Kirche von außen wirkt, so sehr wird sie euch von Innen erstaunen und fesseln. Die Fresken sind atemberaubend und mit vielen Details gespickt. Wenn man sehr früh am Tag, wie wir in der Vorsaison, seinen Besuch plant, hat man genug Zeit, um die Stille und Ruhe der kleinen Kirche zu genießen.

Scheunendachkirche Agios Nikolaos tis Stegis
Scheunendachkirche Agios Nikolaos tis Stegis

Der Eintritt ist kostenlos und Dienstag – Samstag: 09:00 – 16:00 Uhr und Sonntag: 11:00 – 16:00 Uhr möglich. Montag und an Feiertagen hat die Kirche geschlossen.

Bergdorf Omodos im Troodos Gebirge

Am Rande des Troodos Gebirges findet ihr das beschauliche Bergdorf Omodos. So dachten wir, aber ganz so beschaulich und ruhig geht es hier doch nicht mehr zu. Das Dorf ist wunderschön und mit einem tollen Blick Richtung Tal, umgeben von zahlreichen Weinbergen. Die kleinen Gassen laden zum Schlendern ein und man entdeckt hinter jeder Ecke etwas Neues. Aber auch hier hat der Tourismus Einzug gehalten. Auf der Hauptpromenade reiht sich ein Kaffee ans andere, überall Souvenirläden. Wir hatten uns etwas Traditionelleres vorgestellt. Dennoch ist das Dorf eine absolute Empfehlung, denn trotz allem sind die Läden schön in das Stadtbild integriert und es gibt keinen typischen Touristennepp.

Mitten im Dorf befindet sich eine kleine Klosteranlage aus dem 4. Jahrhundert. Das Zentrum bildet die „Heiligkreuz Klosterkirche“, welche im 19. Jahrhundert neu erbaut wurde. Der prachtvoll ausgestaltete Innenraum ist absolut einen Besuch wert. Die gesamte Anlage ist wunderschön restauriert und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Bei unserem Besuch war gerade eine Taufe in der Kirche und wir konnten nur einen kleinen Blick in das Innere erhaschen. Im Klostergebäude befinden sich mehrere kleine Museen: das Museum Byzantinischer Kunst, das Museum für Volkskunst und eine Ausstellung, die den Freiheitskampf der Zyprioten gegen die Briten nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Unabhängigkeit 1960 dokumentiert. Der Eintritt ist für alle Ausstellungen frei. Nicht nur die Ausstellungsstücke sind ein Hingucker, sondern auch die Räume, in denen ausgestellt wird. Die Holzkunst an den Wänden und Decken sowie die kunstvoll gestalteten Türen sind Museum genug. Wir waren völlig überwältigt von der Schönheit und Geschichte dieses Ortes.

Schiffswrack der Edro III

Ein Schiffswrack ansehen ist eigentlich nicht so unser Ding. Katastrophentourismus lehnen wir sonst ab. Hier haben wir dennoch eine Ausnahme gemacht, da, bis auf das Schiff, niemand zu Schaden kam. Die Edro III ist 2011 bei schwerer See auf einen Felsen aufgelaufen und liegt nun nur wenige Meter vor der Küste auf felsigem Grund. Wir konnten es kaum glauben, wie nah das Schiff an der Klippe liegt. Als könnte man es anfassen! Wir hatten erst gedacht, dass das Wrack schon Jahrzehnte alt sein müsse, doch das Salzwasser tut halt sein übriges und lässt alles rosten und schneller altern. Es ist ein spektakulärer Anblick! Die Besatzungsmitglieder konnten damals schnell gerettet werden, nur das Schiff wurde aufgrund von Uneinigkeiten nie „gerettet“ und verblieb daher in 12 Grad Schieflage zum Anfassen nah an der Küste.

Schiffswrack der Edro III
Schiffswrack der Edro III

Königsgräber von Nea Paphos

Die Königsgräber von Nea Paphos sind eine Kulturstätte an der Küste der Stadt Paphos. Die Ausgrabungsstätte ist eine weitläufige Anlage mit Felsengräbern, in denen entgegen dem Namen, nie Könige bestattet wurden. Vermutlich im 3. Jahrhundert v. Chr. entstanden, fanden hier hochrangige Beamte und Staatsoberhäupter ihre letzte Ruhe. Das Areal beherbergt verschiedene Felsengräber in sehr unterschiedlichen Ausbildungen. Die schönste und am besten erhaltene Kammer ist die Kammer Nr. 3. Hier bekommt man einen tollen Eindruck von der Pracht der Grabstätten. Auch für Kinder ist es ein absolutes Abenteuer in den Kammern zu klettern und alles zu entdecken. Ein wenig gruselig ist es dann doch, wenn man sich vorstellt, dass hier Tote gelegen haben.

Direkt am Meer gelegen, hat man einen wundervollen Blick über die Küste, der gerade in den Morgen- und Abendstunden eine tolle Atmosphäre kreiert. Der Eintritt kostet für Erwachsene 2,50 €, Kinder sind frei. Die Öffnungszeiten von Frühjahr bis Herbst sind täglich 8:30 – 19:30 Uhr. Im Winter sind die Öffnungszeiten verkürzt. Für das Handy gibt es sogar einen kostenlosen Audio-Guide auf Deutsch, auch wenn die Übersetzung an manchen Stellen nicht ganz stimmt, ist dies ein großer Pluspunkt.

Kap Greco und der Süden der Insel

Ganz im Süd-Osten der Insel befindet sich das Kap Greco mit dem dazugehörigen Nationalpark. Die zerklüftete Küstenlandschaft ist ein absolutes Muss, für alle Fans von türkisblauem Meer und frischem Wind in den Haaren. Man kann die Küste zu Fuß, mit dem Rad oder motorisiert erkunden. Kleine Straßen führen quer durch den Nationalpark und es gibt viele Haltepunkte mit tollen Aussichten. Die vielen kleinen Buchten und Meeres-Höhlen sind wunderschön und ein Abenteuer für Kinder. Empfehlenswert ist die Blue Lagoon mit ihrem sehr klaren Wasser. Hier lag bei unserem Besuch eines der vielen Ausflugsboote vor Anker und machte mit lauter Musik Party-Stimmung. Informationen zum Park könnt ihr euch im Visitor-Center holen.

Ein Stück weiter westlich, kurz vor dem Ort Agia Napa, liegt die Bridge of Lovers. Eine Fels-Brücke, welche über das Meer ragt. Sie war zu unserer Überraschung kleiner, als wir sie uns vorgestellt haben, aber wirklich schön, ein absolutes Highlight.

Bridge of Lovers in der Nähe von Agia Napa
Bridge of Lovers in der Nähe von Agia Napa

Salzsee bei Larnaca

Wer Flamingos in freier Wildbahn erleben möchte, der sollte zum Salzsee direkt am Flughafen von Larnaca fahren. Leider ist der kleine See recht verschmutzt und nicht sehr schön anzusehen. Auch die Flamingos waren ziemlich weit weg und wir hatten keinen direkten Blick. Wir denken, dass wir einfach nur Pech hatten und nicht so viele Tiere im und am See waren. Wer auf dem von oder nach Larnaca hier vorbeikommt, sollt trotzdem einen Stopp einplanen. Man muss die Tiere einfach mal gesehen haben.

Flamingos im Salzsee bei Larnaca
Flamingos im Salzsee bei Larnaca

Welche Tipps haben wir für kleine Wanderungen mit Kindern in der Natur?

Auf Zypern gibt es unzählige Wandermöglichkeiten. Egal ob im Gebirge oder an den Küsten. Wir haben zwei kleine Wanderungen bzw. Spaziergänge unternommen und zeigen euch, was möglich ist und worauf ihr achten solltet.

Wasserfall Millomeris

Im Troodos Gebirge, bei dem kleinen Ort Pano Platres, liegt der malerische Wasserfall Millomeris. Um ihn zu erreichen, könnt ihr entweder oberhalb parken und herunterwandern, oder ihr fahrt eine schmale Straße bis kurz vor den Wasserfall. Es sind allerdings nur sehr wenige Parkplätze vorhanden. Vom Parkplatz vor Ort sind es nur ein paar Gehminuten. Eine in Stein geschlagene Treppe führt zum Becken des Wasserfalls hinab. Mit jedem Schritt merkt man, wie es kühler und angenehmer wird. Unten angekommen, müssen wir uns durch fotografierende Menschenmengen kämpfen. Viel Platz ist hier nicht, aber ein Foto ohne fremde Gesichter darauf ist trotzdem kein Problem. Die Schlucht ist recht eng, daher könnte es auch sein, dass man an stark besuchten Tagen anstehen muss. Im Frühjahr fällt hier noch recht viel Wasser, da es noch nicht so trocken ist. Im Hochsommer sieht das bestimmt anders aus. Für heiße Tage ist dies aber das perfekte Ausflugsziel: nicht zu weit zu laufen, auch für kleine Kinder, und angenehm erfrischende Kühle vor dem Wasserfall. Ein wunderschöner, idyllischer Ort zum Verweilen und Genießen. Wer mutig ist, kann sich auch unter den kalten Wasserfall stellen und so richtig herunterkühlen.

Wasserfall Millomeris
Wasserfall Millomeris

Avakas Schlucht

Im Westen von Zypern, unweit der Küste, ist die Avakas Schlucht eines der großen Naturhighlights der Insel. Wer mag, kann direkt vom Meer aus bis zur Schlucht und dann hineinwandern. Wer es etwas bequemer haben möchte, das empfehlen wir vor allem mit kleinen Kindern, kann auch mit dem Auto bis zum Parkplatz kurz vor die Schlucht fahren. Die Straßen sind zwar nicht gut ausgebaut, aber man braucht kein Geländefahrzeug.

Der Wanderweg bis zur Schlucht ist breit und eben, somit sehr einfach auch für Kinder. Erst kurz vorher wird es enger und felsiger. Außerdem muss man immer wieder den Bach, der durch die Schlucht fliest, überqueren. Ein echtes Abenteuer für die ganze Familie. Alles ist grün und blüht. Die Hitze staut sich hier im Tal ganz schön und man sollte auf jeden Fall an genug trinken und Sonnenschutz denken.

Wanderweg zur Avakas Schlucht
Wanderweg zur Avakas Schlucht

In der Schlucht drin ist es viel kühler und angenehmer. Die Steinformationen sind spektakulär und man hat das Gefühl, in einem der Nationalparks in den USA zu stehen. Die einzelnen Erdschichten zeigen eindrücklich die Kraft auf, die hier gewirkt hat. An einigen Stellen fliest Wasser von ganz oben den Felsen hinab. Einfach Wow!

Achtet auf jeden Fall auf herabfallende Steine und auf keinen Fall bei schlechtem Wetter und Regen die Schlicht besuchen. Der kleine Bach kann dann zu einem reisenden Fluss werden.

Welche allgemeinen Hinweise haben wir für einen Urlaub auf Zypern?

Zypern ist die drittgrößte Insel im Mittelmeer, aber im Vergleich nur etwa doppelt so groß wie das Ruhrgebiet. Die Distanzen sind also nicht allzu weit, man sollte sie aber nicht unterschätzen, denn die maximale Geschwindigkeit auf der Autobahn beträgt 100 km/h. Plant also genug Zeit für eure Ausflüge ein. Außerdem herrscht auf Zypern Linksverkehr, als Überbleibsel aus der britischen Besatzungszeit. Mehr Informationen zum Verkehr auf Zypern, erfährst du beim ADAC. Die Landessprache ist griechisch sowie auch alle kulturellen und vor allem kulinarischen Einflüsse.

Wir hatten es im Frühjahr schon schön warm und nicht zu heiß. Alles war noch relativ grün und nicht so extrem ausgetrocknet. Für uns eindeutig die richtige Jahreszeit für Zypern. Außerdem ist noch nicht so viel los in der Nebensaison, sodass die Ausflugsziele nicht so überlaufen sind. Das Meer war zwar noch etwas frisch, doch zum Baden gehen reicht es auf jeden Fall. In der Hauptsaison im Hochsommer wird es hier mit Sicherheit sehr voll und extrem heiß und trocken sein. Vor allem im Süden der Insel, mit den riesigen Hotelanlagen, erwarten wir viel Betrieb. Im Herbst wird es, wie im Frühjahr, bestimmt auch wieder ruhiger und nicht so heiß. Das Meer ist dann vom Sommer aber bestimmt noch schön warm. Zypern soll sich auch im Winter lohnen, da die Temperatur sehr angenehm sein soll, aber mit mehr Regen.

Hat dir der Artikel gefallen? Dann teile ihn doch in den sozialen Netzwerken! Damit unterstützt du unsere Arbeit sehr. Wir freuen uns auch über deine Meinung in den Kommentaren.

Kurzfassung

Zypern war unser Highlight im Frühjahr: bei gerade einmal 3 Stunden Flug, bekommt man hier schon sommerliche Temperaturen. An Kultur und Natur hat das Land viel zu bieten und für jeden und jede ist etwas dabei, egal ob Strandliebhaber oder Aktiv-Urlauber. 

Christin

Hallo, ich bin Christin und bin im zauberhaften Merseburg aufgewachsen. Während meines Studiums in Erfurt lernte ich meinen heutigen Mann Christian kennen und wir zogen gemeinsam nach Halle. Mit unserer kleinen Familie wohnen wir nun wieder in meinem ursprünglichen Heimatort. Durch meinen Beruf als Architektin bin ich immer interessiert an Orten mit spannender Geschichte und großartiger Architektur. Schon während meines Studiums war ich oft unterwegs, doch die große Reiseleidenschaft ist erst von meinem Mann auf mich übergeschwappt. Mein Motto: "Der Weg ist das Ziel!" Ein entspannter Urlaub beginnt für uns nämlich schon am Flughafen ... in der Lounge. :-)

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.