Ein Flug in der Lufthansa Business Class klingt nach Komfort, erstklassigem Service und einem Hauch von Luxus. Doch wie gut ist das Produkt wirklich auf der Kurzstrecke im Airbus A320? Wir haben die neue Europa-Kabine auf unserem Flug von Oslo nach München getestet und dabei Stärken, aber auch Schwächen entdeckt. In diesem Review erfährst du, ob sich ein Upgrade lohnt und was dich an Bord tatsächlich erwartet.
Ein lautes Summen riss uns aus dem Schlaf. Kurze Orientierungslosigkeit! Richtig, wir waren immer noch im Hotel am Flughafen von Oslo. Als Eltern eines einjährigen Jungen sind wir das Aufwachen vor fünf Uhr zwar gewohnt, trotzdem benötigt man immer wieder neue Überzeugungskraft, um aufzustehen. Die Vorfreude auf den bevorstehenden Flug mit der Lufthansa Business Class im Airbus A320 nach München half schließlich. Nach einem kurzen Frühstück machten wir uns schlaftrunken auf den kurzen Fußweg ins angrenzende Terminalgebäude. Der Check-in war zügig und unkompliziert. Schade nur, dass der SAS-Mitarbeiter alle Flüge auf ein Ticket druckte. Gut für die Umwelt – schlecht für die Sammlung! Dank Fast Track hatten wir die Sicherheitskontrolle schnell hinter uns und saßen schon zum zweiten Frühstück in der SAS Gold Lounge.

Boarding Flug LH 2457 nach München
Da am Flughafen Oslo große Umbaumaßnahmen stattfanden, verließen wir die SAS Gold Lounge etwas eher und machten uns auf den Weg zu Gate E10. Obwohl die Airbus A320-200 mit dem Taufnamen „Eisenach” und der Registrierung D-AIZE die Nacht in Oslo verbracht hatte, verzögerte sich das Boarding um 10 Minuten. Das Priority Boarding wurde eingehalten, sodass wir zu den ersten Gästen in der Business Class gehörten. Das Einsteigen der übrigen Passagiere erfolgte zügig, sodass wir bereits fünf Minuten vor der eigentlichen Abflugzeit vom Gate zurücksetzen konnten. Da die Maschine über Nacht am Flughafen Oslo geparkt war, mussten wir vor dem Start noch enteist werden. Dieser Vorgang ging sehr schnell, und der Pilot hob pünktlich von der Startbahn 1L in Richtung München ab.


Wie ist die Kabine und der Sitz in der Lufthansa Business Class im Airbus A320-200?
Die Kabine des Airbus A320-200 der Lufthansa ist klassisch in einer 3-3-Konfiguration bestuhlt. In der innereuropäischen Business Class bleibt der Mittelsitz jedoch frei, sodass pro Seite nur zwei Passagiere Platz nehmen. Das sorgt für etwas mehr Privatsphäre und Bewegungsfreiheit. Auf unserem Flug nach München war die Business Class nur schwach belegt – neben meiner Frau und mir nahmen lediglich zwei weitere Gäste Platz.



Abgesehen vom freien Mittelsitz unterscheidet sich der Sitz nicht von einem Sitz in der Economy Class. Dank der schlanken Rückenlehnen und des nach oben versetzten Zeitschriftenfachs bot er eine ordentliche Beinfreiheit, doch die kaum vorhandene Polsterung war deutlich zu spüren. Für einen kurzen Flug ist das akzeptabel, auf längeren Strecken wirkt es jedoch wenig komfortabel und trübt das Gefühl von „Business Class“.
Was gibt es in der Lufthansa Business Class im Airbus A320-200 zu essen & trinken?
Kurz nach dem Start reichte die Crew zunächst ein heißes Tuch. Dieser kleine, aber feine Service leitete den Flug auf angenehme Weise ein. Wenig später, während die Sonne am Horizont aufging, wurde das Frühstück serviert. Auf dem Tablett befanden sich eine Käseauswahl, eine Scheibe würziger Rinderschinken, ein kleines Glas Erdbeermarmelade sowie eine cremige Quarkspeise. Dazu reichte die Crew einen Brotkorb mit einer gut sortierten Auswahl an Brötchen und Gebäck. Ich entschied mich für ein frisches Croissant.

Frühstück im Flugzeug ist für mich immer eine Art Glücksspiel, insbesondere, wenn Eierspeisen im Spiel sind, die oft von zweifelhafter Qualität sind. Umso mehr freute ich mich, dass Lufthansa auf diesem Flug eine leichtere, aber solide Variante servierte. Geschmacklich war es kein kulinarisches Highlight, aber für die kurze Strecke durchaus frisch und stimmig.

Der Service selbst verlief zügig und sehr aufmerksam. Die Getränke wurden regelmäßig nachgeschenkt und sowohl meine Frau als auch ich wurden stets persönlich mit unserem Namen angesprochen. Ein kleiner, aber wichtiger Unterschied, der den Eindruck verstärkte, in der Business Class unterwegs zu sein. Zusammengefasst: ein Service nach Lehrbuch!
Wie ist die Bordunterhaltung in der Lufthansa Business Class im Airbus A320-200?
Früher begann der Service in der Lufthansa Business Class auf Kurzstreckenflügen klassisch mit einer Auswahl an Zeitungen und Magazinen. Dieser Service gehört inzwischen der Vergangenheit an. Heute bietet Lufthansa nur noch eJournals zum Download an. Darauf wies uns die Flugbegleiterin noch vor dem Start hin, beinahe entschuldigend. Sie legte außerdem jedem Gast eine kleine Tafel Ritter Sport dazu.

Während das digitale Portal mit über 250 internationalen Zeitungen und Zeitschriften für Passagiere der Economy Class sicherlich einen Mehrwert bietet, bleibt in der Business Class das Gefühl, dass etwas fehlt. Gerade hier würden gedruckte Exemplare einen Unterschied machen und dem Premiumanspruch gerecht werden. Abgesehen davon gab es auf unserem Flug weder WLAN noch ein anderes Bordunterhaltungsprogramm. Wer Unterhaltung wollte, musste also auf sein Smartphone oder Tablet oder einfach den Blick aus dem Fenster zurückgreifen.
Ankunft in München
Bereits aus dem Cockpit erhielten wir die Mitteilung über das schlechte Wetter für die Landung in München. Wie angekündigt, war der Flughafen unter einer tief hängenden Wolkendecke gefangen, und es herrschten Außentemperaturen von -13 °C. In Oslo waren es mit -3 °C wesentlich wärmer. Allerdings lag in Deutschland mehr Schnee als in Norwegen.


Die Airbus A320-200 dockte am neuen Satellitenterminal an. Da unser Weiterflug nach Toronto ebenfalls von dort abflog, wechselten wir in den Non-Schengen-Bereich und verbrachten die Wartezeit in der Lufthansa Senator Lounge.

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Bewertung der Lufthansa Business Class im Airbus A320
Bewertung der Lufthansa Business Class im Airbus A320- Sitz2.5/5
- Service4/5
- Entertainment1.5/5
- Sauberkeit4/5
- Getränke3.5/5
- Essen3.5/5
- Preis/Leistung3/5