Dank eines glücklichen Error-Fares flogen wir im Januar 2017 mit der Air Canada Business Class in der Boeing 777-300ER von Toronto nach London-Heathrow. Nach unserem letzten Flug in der älteren Air Canada A330 Business Class war ich besonders gespannt, wie sich die neuere Kabine im Vergleich schlägt. Schon beim Einsteigen fiel mir auf: hier wirkt alles moderner, aufgeräumter und hochwertiger. Ob die neuen Executive Pod-Sitze wirklich so bequem sind, wie Air Canada verspricht, sollte sich in dieser Nacht zeigen.
- Boarding in Toronto – ein etwas chaotischer Start
- Die Business-Class-Kabine der Boeing 777-300ER
- Welcher Sitz ist der beste in der Air Canada Business Class?
- Der Executive Pod im Detail – Komfort auf Langstrecke
- Entertainment – großer Bildschirm, kein WLAN
- Service an Bord – von holprig zu herzlich
- Essen und Getränke – kanadische Küche über dem Atlantik
- Ankunft in London-Heathrow
Boarding in Toronto – ein etwas chaotischer Start
Der Flug AC848 war pünktlich zum Boarding aufgerufen, und als Business-Class-Passagiere durften wir gleich als Erste an Bord. Die Crew schien allerdings noch nicht ganz bereit für uns – auf den ersten Metern in der Kabine herrschte kurzzeitig ein kleines Durcheinander. An meinem Platz 1A wurde sogar noch eine Reparatur am Tisch durchgeführt. Ich nahm’s gelassen – so blieb mir immerhin genug Zeit, den leeren Kabinenbereich zu fotografieren, bevor die restlichen Gäste eintrafen.

Die Business-Class-Kabine der Boeing 777-300ER
Die Kabine war in zwei Bereiche unterteilt und bot insgesamt 40 Sitze. Vorne befanden sich sieben Reihen, hinten drei – dahinter begann die Premium Economy. Mir gefiel die aufgeräumte, ruhige Atmosphäre sofort.
Die neuen Executive Pod-Sitze sind in einer 1-2-1-Anordnung montiert, also in einer reverse Herringbone-Form, bei der man leicht vom Gang abgewandt sitzt. Das schafft deutlich mehr Privatsphäre, und vor allem hat jeder Passagier direkten Zugang zum Gang – ein echter Fortschritt gegenüber dem alten Classic Pod-Design (unser Trip-Report aus der Air Canada Airbus A330).

Ich mag dieses Setup: Wenn man sich leicht zum Fenster lehnt, hat man seine eigene kleine Welt – ideal für einen Nachtflug über den Atlantik.
Welcher Sitz ist der beste in der Air Canada Business Class?
Wir saßen auf den Plätzen 1A und 2A in der vorderen Kabine. Der Vorteil: Wir bekamen das Abendessen als Erste. Der Nachteil: Nähe zur Galley und zur Toilette – also etwas mehr Bewegung und Geräusche. Für alle, die Wert auf Ruhe legen, würde ich klar Reihe 11 in der hinteren, kleineren Kabine empfehlen. Sie liegt abseits des Service-Bereichs und ist perfekt für einen entspannten Schlaf.
Der Executive Pod im Detail – Komfort auf Langstrecke
Compared to the previous Classic Pod concept (Trip Report: Air Canada Airbus A330) in 2008, the new Executive Pod seating in Air Canada's international business class was a true quantum leap for us as customers. The new seats, based on the Rockwell Collins Diamond Seat, were introduced to Air Canada along with the Boeing 787.


Sobald die Reparatur an meinem Tisch erledigt war, konnte ich meinen Platz einrichten. Die Ablage unter dem Fenster mit Steckdose, USB-Port, Kopfhöreranschluss und Fernbedienung war praktisch durchdacht – kein Suchen nach Anschlüssen im Dunkeln.

Über das Touchdisplay an der Seite ließ sich der Sitz intuitiv steuern. Neben den verschiedenen Verstellmöglichkeiten bot der Sitz eine Massagefunktion und pneumatische Einstellung des Härtegrades in sieben Stufen. Rechts neben dem simplen Display waren außerdem noch Schnellwahltasten für die Sitzposition (z. B. Schlafen) angeordnet.

Zum Essen und Arbeiten ließ sich der große Tisch frei verschieben, und eine persönliche Leselampe sorgte für punktgenaues Licht. Nach dem Dinner stellte ich den Sitz in die Liegeposition – flach, 2,03 Meter lang und angenehm breit. Mit der gefütterten Decke und dem Kissen schlief ich besser als erwartet. Eine Matratzenauflage hätte das Ganze aber noch perfektioniert.




Entertainment – großer Bildschirm, kein WLAN
Das Unterhaltungssystem der Air Canada Business Class gehört zu den besseren, die ich kenne. Der Bildschirm misst 45,7 cm und bietet gestochen scharfe Bildqualität. Die Steuerung funktioniert sowohl per Touch als auch über den Handcontroller, der sich sogar als Second Screen nutzen lässt.
Die Auswahl an Filmen und Serien war groß, viele mit deutscher Tonspur – positiv überrascht hat mich die interaktive Flugkarte mit Cockpit-Ansicht. Die Tonqualität der ausgeteilten Noise-Canceling-Kopfhörer war in Ordnung. Allerdings wurden sie erst nach dem Start ausgeteilt. Dies kann aber auch am Durcheinander vom Boarding gelegen haben.




Etwas enttäuscht war ich nur vom fehlenden WLAN. Gerade auf Transatlantikflügen bin ich es gewohnt, wenigstens E-Mails checken zu können. Hier darf Air Canada gern nachbessern.
Service an Bord – von holprig zu herzlich
Nachdem sich der anfängliche Boarding-Trubel gelegt hatte, lief der Service reibungslos. Zur Begrüßung gab es Champagner Drappier, Orangensaft oder Wasser. Ich entschied mich natürlich für den Champagner – stilvoller kann ein Nachtflug kaum beginnen.

Kurz danach wurden Speisekarte, Amenity Kit und Fast Track Voucher für London verteilt. Besonders positiv fiel mir auf, dass der Flugbegleiter sich Zeit nahm, unsere Wünsche für Dinner und Frühstück persönlich aufzunehmen. Ab da war die Crew aufmerksam, freundlich und entspannt – ein typischer Air-Canada-Service: professionell, aber angenehm unaufgeregt.

Essen und Getränke – kanadische Küche über dem Atlantik
Der Service begann mit warmen Nüssen und einem Johnnie Walker Black Label – ein Klassiker.

Als Vorspeise wurde geräucherte Entenbrust auf Waldorfsalat serviert, verfeinert mit einem Apfel-Senf-Püree – ein stimmiger Start. Ich kombinierte das Ganze mit einem Chardonnay aus der Niagara-Region, der wunderbar passte.

Beim Hauptgang entschied ich mich für das gegrillte Rinderfilet mit Pfeffersoße, Kartoffelpüree und grünem Spargel. Das Fleisch war zart, die Sauce kräftig, und die Portion genau richtig.

Zum Abschluss gab’s eine kleine Käseauswahl und anschließend einen Zartbitterschokoladen-Fondant mit Haselnuss-Nougat und Beerenkompott – optisch wie geschmacklich ein Highlight.

The Breakfast – ein klassisches amerikanisches mit Rührei, Speck und einem warmen Blaubeermuffin – wurde rund 90 Minuten vor der Landung serviert. Kein kulinarisches Feuerwerk, aber ein solider Start in den Tag. Die Ruhe beim Frühstück wurde leider durch Turbulenzen etwas gestört, was den Genuss von koffeinhaltigen Heißgetränken erschwerte.
Ankunft in London-Heathrow
Trotz leicht verspätetem Abflug landeten wir fast pünktlich in London-Heathrow. Dank des Fast Track Vouchers ging die Einreise überraschend schnell, und wir standen kurz darauf im Terminal – müde, aber zufrieden.
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Fazit – Lohnt sich die Air Canada Business Class auf der Boeing 777-300ER?
Fazit – Lohnt sich die Air Canada Business Class auf der Boeing 777-300ER?- Seat4.5/5
- Service4.5/5
- Entertainment4/5
- Cleanliness4/5
- Beverages4/5
- Food4/5
- Price/performance3.5/5

