Bali: Neuigkeiten von der Abzocker Insel

Pura Besakih

Nach den letzten schlechten Erfahrungen während eines Tempelbesuches auf der indonesischen Insel Bali, hatten wir gehofft heute ohne Abzocken von Einheimischen nach Ubud zukommen. Wir waren aber noch keine 5 Minuten vom Hotel (Sunari Villas & Spa Resort) entfernt, als wir in die erste Polizeikontrolle fuhren. Mit seinen fünf Brocken Englisch, welche u.a. aus „Good Morning“ und „Driver Licence“ bestanden, versuchte uns der Polizist zu erklären, dass unser EU-Führerschein hier nicht gültig wäre. Er wollte ständig unseren internationalen Führerschein sehen. Wir haben dann so lange auf in eingeredet, bis er nach fünf Minuten auch nicht mehr wusste, was er sagen sollte und uns einfach weiterfahren ließ. Dies sollte aber nicht die letzte Kontrolle für heute gewesen sein.

Vulkan Batur

Nach zirka zwei Stunden Fahrt erreichten wir den Vulkan Batur (1730 Meter). Wir wollten eigentlich ein wenig näher an den Gipfel bzw. Krater herankommen. Nach einigen Minuten Umherirren auf der Suche nach einer Straße kamen wir an einem Büro für geführte Wanderungen vorbei. Es wurde uns erklärt, dass es möglich ist, zu einem höher gelegenen Parkplatz zu fahren und von dort zum Krater aufzusteigen. Er wollte für diese Tour aber 45 USD pro Person. Für die angebotene Leistung eindeutig zu viel. Als wir schon gehen wollten, sah er seine letzte Chance uns noch von ihm zu überzeugen. Er erklärte uns, dass wir zig Millionen Rupien Strafe zahlen müssten, wenn wir ohne Guide wandern würden.

Vulkan Batur
Vulkan Batur

Wir entschlossen uns trotzdem den zweiten Parkplatz alleine zu finden. Wir rechneten aber nicht damit, dass der Guide uns auf seinem Moped verfolgte. Als wir die Zufahrtsstraße beim Vorbeifahren entdeckten, nutzte er die Zeit, welche wir zum Wenden brauchten, den Weg einfach zu blockieren. Wir fuhren somit an der Straße vorbei und „versteckten“ uns in der nächsten Seitenstraße. Als wir nach ca. 5 Minuten zurückfuhren, war der Weg wieder frei – wie im Kindergarten. Den zweiten Parkplatz fanden wir leider trotzdem nicht, also machten wir nur ein paar Aufnahmen in einem Feld aus Lavagestein und dem Vulkan im Hintergrund.

Vulkanlandschaft
Vulkanlandschaft

Abzockerei die Zweite

Auf dem Weg zu unserem zweiten Tagesziel, der Tempelanlage von Besakih, kamen wir in die zweite und zum Glück auch letzte Polizeikontrolle des Tages. Das „Spiel“ war wieder dasselbe, außer dass der Polizist diesmal gleich von einer Strafe von 100000 Rupien sprach. Wir versuchten wieder unsere Taktik ihn einfach auf Englisch vollzuquatschen und hatten beim ersten Beamten auch Erfolg. Er schickte uns eine Kontrollstation weiter, zu seinem Kollegen. Wenn dann ein Polizist mit einer goldenen Uhr, einem riesen Ring und einer Ray-Ban Sonnenbrille durch das Seitenfenster schaut, habe ich persönlich von ihm keinen seriösen Eindruck mehr. Und dass die Polizei hier in Bali Touristen in die eigene Tasche abzockt, haben wir schon häufig gelesen. Ihn zu überreden uns einfach weiterfahren zu lassen, gestaltete sich etwas schwieriger als bei den ersten beiden Kollegen. Aber auch hier hatten wir Erfolg. Ich möchte den Jungs mal unterstellen, dass das Strafmaß wohl kaum für Einheimische so hoch ausfallen würde.

Pura Besakih

Über die aufdringlichen und diesmal sogar teilweise aggressiven Touristenfänger rings um die Tempel hatte ich ja schon berichtet. Am Pura Besakih, die angebliche „Mutter aller Tempel“, sollte es nicht anders sein. Nach langen Diskussionen mieteten wir uns wieder zwei solchen Stofffetzen, um uns diese um die Hüfte binden zu lassen und bestiegen den Tempel. Die Anlage ist wirklich sehr groß, sie besteht aus 30 einzelnen Komplexen und ist auch wirklich schön angelegt. Der Zutritt zum Innenhof des Haupttempels ist während einer Zeremonie nicht gestattet – leider geht die, wie uns ein Guide erklärte, den ganzen Tag. Für eine kleine „Spende“ wäre er jedoch bereit uns zu begleiten und damit wäre das auch wieder religiös in Ordnung. Aber auf dem Weg um die Anlage herum darf man über die Begrenzungsmauern schauen.

Zukünftigen Bali Reisende würden wir den Tipp geben sich einen eigenen Sarong anzuschaffen.

Mittagspause an einer schönen Reisterrasse von Bali

In einer großzügig ausgebauten Kurve auf dem Weg nach Ubud machten wir unsere Mittagspause. Wir hatten von hier einen Ausblick auf eine sehr schön angelegte Reisterrasse. Der Stopp schien aber bei Touristen beliebt zu sein, weil unter einem Bretterverschlag schon wieder ein Mann mit den Parktickets saß. In Bali wurden wir bis jetzt immer erst nach dem Parken abkassiert. So bastelten wir beim Essen an unserem Fluchtplan. Dieser sah wie folgt aus: Wir packten unsere Sachen alle in den Kofferraum, Bodo stieg schon einmal in das Auto ein und entriegelte von Innen meine Tür. Währenddessen tat ich so als würde ich mit meinem iPhone noch einige Aufnahmen von den Reisterrassen machen. Mit einem überraschenden Sprung begab ich mich zur Fahrertür und saß innerhalb von Sekunden auf meinem Sitz. Der Schlüssel steckte schon und mit lautem Gelächter fuhren wir davon. Ein Riesenspaß!

Reisterrasse von Bali
Reisterrasse von Bali

Abendessen in Ubud

Beim Abendessen in Ubud trafen wir endlich auf eine vernünftige Balinesin. Es stellte sich heraus, dass Sie die Besitzerin des Restaurants war. Wir hockten zusammen im Schneidersitz an niedrigen Tischen, welche ich eigentlich nur aus japanischen Restaurants kenne, und unterhielten uns. Von ihr erfuhren wir einiges aus der speziellen hinduistischen Religion, welche hier auf Bali praktiziert wird. Interessant fanden wir auch ihren Namen „Putu“. In Bali ist es üblich, dass jedes erste Kind den Namen Putu bekommt. Dieser ist vom Geschlecht unabhängig und kann nach Belieben um einen weiteren Namen ergänzt werden. Auch das zweite, dritte und vierte Kind bekommt einen traditionellen Namen. Danach wiederholen sich die Namen. Zu Essen bestellten wir balinesische Spezialitäten wie Hühnchen in Kokosmilch mit einheimischen Gemüse und dazu Reis.

  • Vulkan Batur
  • Pura Besakih

Christian

Mein Name ist Christian und ich bin im grünen Herzen Deutschlands geboren und habe im thüringischen Ilmenau Ingenieurinformatik studiert. Seit 2021 wohne ich mit meiner Frau Christin und unserem Sohn in Merseburg und arbeite in Leipzig als Produktmanager. Am Reisen liebe ich das Fliegen, das Entdecken von gutem Essen und Trinken und das Übernachten in tollen Hotels. Ich bin Reise begeistert und immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer. Über meine Erlebnisse von unterwegs berichte ich schon seit 2007.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.