Grand Canyon Wanderung auf dem Kaibab Trail

am Rand des Grand Canyon

Heute stand eine Wanderung des Kaibab Trail im Grand Canyon auf dem Programm. Wir haben dazu in der kleinen Stadt Williams direkt an der Interstate 40 übernachtet. Von hier aus sind es gut 60 Meilen bis zum Grand Canyon Visitor Center.

Der Weg lässt sich in ca. 1 Stunde fahren, wobei man dabei einen ersten Eindruck von der Landschaft des Grand Canyon erhält. Die Vegetation ändert sich ständig mit zunehmender Höhe. Da der Rand des Canyons auf 2213 m liegt, ist es auch nicht verwunderlich, dass von üppigen Wäldern bis zu kargen Strauchlandschaften alles vorhanden ist. Interessanterweise hält sich die Grand Canyon Gegend nicht an die aus Europa bekannten Vegetationszonen. So ist der üppigste Wald kurz vor dem Canyon-Rand auf ca. 2100 m zu finden, wobei auf dieser Höhe in den Alpen die Baumgrenze schon längst überschritten ist.

Grand Canyon Nationalpark
Grand Canyon Nationalpark

Kurz vor dem Canyon Rand betritt man den Grand Canyon Nationalpark. Das Ticket kostet pro Fahrzeug 25 Dollar und kann danach 7 Tage lang benutzt werden. Man erhält damit Zugang zu verschiedenen Infogebäuden zur Entstehung und Natur im Canyon sowie die kostenlose Nutzung des Shuttle Busses, der in mehreren Linien zu den Aussichtspunkten am Canyon Rand führt.

Grand Canyon Wanderung: Kaibab Trail

Mit der orangefarbenen Linie sind wir zum South Kaibab Trailhead gefahren. Von dort aus startete unsere Tour in den Canyon. Hier hat man zum letzten Mal die Möglichkeit Wasser nachzutanken, was auch dringend zu empfehlen ist. Da wir nicht wussten, wie weit wir in den Canyon reingehen wollten, füllten wir unsere Flaschen bis zum Anschlag und machten uns mit 3 Liter Wasser pro Person sowie diversen Müsliriegeln und Schoko-Cookies auf den Weg.

Kaibab Trail: OOH-AAH-Point

Gleich zu Begin führt die Strecke über einige Serpentinen steil nach unten und so hat man bereits nach einer halben Stunde die ersten 200 Höhenmeter hinter sich. Dann erreicht man den OOH-AAH-Point.

Dieser Aussichtspunkt hat seinen Namen sicherlich dem grandiosen Anblick über ein großes Stück der Canyon Landschaft und den damit verbundenen Ausrufen der Besucher zu verdanken. Aufgrund einer hervorragenden Fernsicht konnten wir locker bis zur anderen Seite des Canyons (ca. 13 Kilometer) sowie auf das innere Plateau gucken. Hierbei lassen sich sehr gut die einzelnen Gesteinsschichten erkennen.

Kaibab Trail: Cedar Ridge

Danach ging es weitere 150 m bis zur Cedar Ridge. Dies ist ein kleines Hochplateau, auf dem wir im Schatten wieder zu Kräften kommen und ein bisschen mit der ansässigen Tierwelt spielen konnten. Die dort lebenden Eichhörnchen können nicht mehr als wild bezeichnet werden. Durch ständiges Füttern wurden sie so sehr an Menschen gewöhnt das sie sogar auf einen zukommen, um nach Nahrung zu betteln. Sieht zwar gut aus – hat aber nichts mehr mit einer wilden unberührten Natur zu tun. So hat eines dieser Tierchen dann auch gleich die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und Chris seinen Müsliriegel geklaut.

Müsliriegel Dieb
Müsliriegel Dieb

Kaibab Trail: Skeleton Point

Damit war die Hälfte unseres Pflichtprogramms erledigt und wir gingen tiefer in den Canyon Richtung Skeleton Point. Auf dem Weg dahin begegneten wir mehreren Gruppen Mulis. Diese Lasttiere werden von den Einheimischen benutzt um Güter und Touristen vom Rand zur am Colerado River liegenden Phantom Range zu bringen. Sie ist das Ende des South Kaibab Trail und zwar an einem Tag zu erreichen jedoch nur Oneway. Der Rückweg sollte nach einer Übernachtung auf der Range erst am nächsten Tag angetreten werden. Hier wurde uns so richtig bewusst, dass wir uns im “Wilden Westen” in einem Cowboy und Indianer Gebiet befinden. Die Führer dieser Tiere trugen Westernkleidung und besaßen die typisch “mumbelnde” Aussprache der Cowboys – sehr lustig.

Pferdehintern
Pferdehintern
Mulu's mit Cowboy
Mulu’s mit Cowboy

Endlich am Skeleton Point angekommen konnten wir einen Blick auf den Colorado erhaschen. Leider blieb es auch später bei dem kleinen Stück, da der Fluss erst wieder nach dem kompletten Abstieg zur Phantom Range zu sehen ist. Der Fluss ist zu dieser Jahreszeit grün. An diesem Punkt wehte auch ein sehr erfrischender Wind, was bei den knapp 30°C eine echte Wohltat darstellt. Bis hierhin hatten wir nun bereits 650 Höhenmeter überwunden (gewiss nur bergab). Allerdings war es erst kurz nach 11 Uhr. Von der Parkleitung wurde der Weg zu diesem Punkt als längste Route für eine Tagestour empfohlen. Dies liegt sicherlich an dem anschließenden sehr steilen Abstieg zum grünen Plateau, bei dem man auf einer halben Meile noch einmal 200 Höhenmeter überwindet. Nach ausgiebiger Beratung und einiger Überzeugungsarbeit meinerseits haben wir uns dann entschlossen den Abstieg doch noch anzugehen.

Kaibab Trail: Unser Umkehrpunkt

Dieser Teil gehörte dann sowohl beim Abstieg als auch später beim Aufstieg zu den schwierigsten Stücken unserer Tour. Die Sonne schien genauso gnadenlos wie zuvor jedoch waren wir hier windgeschützt, wodurch die Luft stand und eine extrem drückende Hitze entwickelte. Nach ca. 45 Minuten waren wir dann am tiefsten Punkt unserer Tour ca. 850 m unter der Canyon Kante angekommen. Von hier hatten wir eine gute Aussicht auf den inneren Canyon, zu dessen Fuß der Colorado fließt. Außerdem hatten wir hier wirklich das Gefühl inmitten einer riesigen Schlucht zu stehen, wobei zu allen Seiten nur noch steil emporragende Klippen zu sehen sind.

Kaibab Trail: Rückweg

Nun stand der Rückweg an. Dieser stellte sich doch härter heraus als erwartet. So waren am Ende unsere gesamten Wasservorräte leer, die Cookies alle und wir doch sehr erschöpft. Die gesamte Tour benötigte sechs Stunden, wobei wir den Abstieg in 2,5 und den Aufstieg in 3,5 Stunden absolvierten. Dabei haben wir insgesamt 1700 Höhenmeter sowie ca. 11 Streckenkilometer absolviert.

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Blick in Tal mit unserem markierten Umkehrpunkt auf dem Kaibab Trail
Blick in Tal mit unserem markierten Umkehrpunkt auf dem Kaibab Trail
  • Gesamtbewertung
5

Kurzfassung

Alles in allem eine sehr schöne Tour, die ich gerne noch einmal bis zum Ende gehen möchte. Dann mit einer Übernachtung auf der Phantom Range und einer Kanu-Tour auf dem Colorado. Auf jeden Fall ist der Grand Canyon einen Besuch wert.

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