Multikulti in Singapur

Eingangsportal - Sri Mariamman Tempel

Unser zweiter Tag in Singapur startete mit blauem Himmel und Sonnenschein. Also machten wir uns gleich auf, ein paar “sights” zu sehen, die wir gestern im Regen nicht besuchen konnten.

Chinatown

Als Erstes stand Chinatown auf dem Programm. Hier gibt es viele kleine Geschäfte, in denen man alles Mögliche erstehen kann. Das Angebot teilt sich dabei in 3 Kategorien auf: Krimskrams, Essen und Bekleidung (auch ein maßgeschneiderter Anzug in 6 h soll möglich sein – na wer‘s glaubt). Wenn man gerne auf kleinen Märkten stöbert und kein Problem hat von diversen Marktfrauen angesprochen zu werden, ist das genau das richtige.

Chinatown Singapur
Chinatown Singapur

Hindu Sri Mariamman Tempel

Ein weiteres interessantes Highlight von Chinatown ist der alte Hindu Sri Mariamman Tempel (k.A. warum der in Chinatown steht). Das Dach ist recht aufwendig mit den unzähligen Göttern des Hinduismus geschmückt und im Inneren findet man diverse Gebetsnischen, in denen die Bramahnen ihre Rituale abhalten. Ein Ritual bestand darin drei Holzstatuen zu säubern, mit Milch zu übergießen, wieder zu säubern, einen selbst angerührten Brei (sah aus wie rohes Paprikarührei) darüber zu kippen und schließlich noch mal sauber zu machen. Wir haben keine Ahnung was das bedeutet – für mich ist das jedoch alles sehr interessant.

Noch interessanter als den Tempel an sich finde ich jedoch die Freundlichkeit der Inder. Wir wurden bestimmt 5-mal gefragt wo wir herkommen und was wir machen. An mehreren Stellen wurde Essen gekocht, das kostenlos an alle Gläubigen ausgeteilt wurde. Als ich interessiert in die Töpfe blickte, bekamen wir ebenfalls eine Portion angeboten, die ich natürlich dankend annahm. Es gab süße Möhren, eine Kartoffel-Kokosnuss-Soße, geröstete Erdnüsse, eine Art Pfannkuchen aus Nudeln und dazu süßen Kaffee – sehr lecker! Kaum war mein Teller halb leer kam schon der nächste Inder mit einer Schüssel voll Chicken Curry. Die Gastfreundschaft ist wirklich gewaltig.

Indisches Essen im Sri Mariamman Tempel
Indisches Essen im Sri Mariamman Tempel

Little India

Angestachelt von den guten Erfahrungen hier besuchten wir als nächstes Little India. Da wir noch nie in Indien waren bin ich mir nicht sicher, wie es dort aussieht – Little India wirkte auf uns jedoch nicht sehr indisch. Es gab Hostels, Massage-Läden und Restaurants … und dann das gleiche noch einmal. Das Einzige, das wirklich an Indien erinnert hat, waren Hunderte von Indern in den Gassen. Da es bereits Mittagszeit war, wollten wir hier etwas essen. Nach ein paar Minuten Durchstöbern der Gassen fanden wir ein Restaurant, was vom Hygienestandard her ansprechend aussah. Dort gab es nun zum 2. Mal am Tag Indisch. Diesmal eines der beliebtesten indischen Gerichte Chicken Biryani für mich und ein Chicken-Masala für Chris. Das Ganze wurde auf einem Palmenblatt ohne Teller serviert und konnte, wie im Indischen Restaurant üblich, mit dem Fingern gegessen werden. Die 8 SGD pro Essen waren für ein reichhaltiges, leckeres Essen mit kostenlosem Reisnachschub sehr gut angelegt.

Raffles Hotel

Nach dem Essen in Little India liefen wir noch einen kleinen Umweg, um uns das berühmte Raffles Hotel anzusehen. Das 1887 im Kolonialstil errichtete Hotel in Singapur, welches nach dem Gründer Singapurs, Sir Thomas Stamford Raffles, benannt ist, ist der Geburtsort des berühmten Singapore Sling. Die Zeit für einen Cocktail hatten wir aber leider nicht.

Raffles Hotel
Raffles Hotel

Singapur Discovery Center

Da für den Nachmittag Regen angesagt war, machten wir uns danach auf in das Discovery Center von Singapur. Kaum angekommen stellten wir fest, dass wir wohl gute 10 Jahre älter als die Zielgruppe waren. Na ja wir waren einmal da und draußen regnete es in Strömen – also konnten wir uns die Sache auch angucken. Das Center besteht hauptsächlich aus kleinen Computerminispielen und Videovorführungen über Singapur. Jedoch waren wir ein wenig über die Themen schockiert. Die Kinder lernen hier, was bei terroristischen Angriffen (Anthrax, Bombenattentat, Flugzeugentführung, etc.) zu tun ist und sehen in einer sehr realistischen Videovorstellung (die könnte in jedem Endzeitfilm gezeigt werden), was bei einem gelungen Bombenattentat in der U-Bahn alles passiert. Außerdem wurden die kleinen auf den Dienst im Militär und auf eine Karriere als Konzernchef im internationalen Markt vorbereitet. Für uns recht lustig anzuschauen – man hätte die Zeit aber auch anderweitig verbringen können.

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