Erlebnis BER – Die Tour

Berlin Brandenburg Willy Brandt

Der Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“, kurz BER, befindet sich schon seit dem 05. September 2006 an der südlichen Stadtgrenze Berlins im brandenburgischen Schönefeld im Bau. Ob und wann er jemals eröffnet wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt immer noch fraglich. Wir nutzen die Chance für eine einmalige Tour über das Flughafengelände.

Relativ kurzfristig wurden wir zu einem Wochenende bei Freunden in Berlin eingeladen. Dank Groupon war auch schnell ein Highlight für den Besuch gefunden: „Erlebnis BER – Die Tour“. Regulär kostet die ungefähr zwei Stunden lange Bustour 10 EUR/Person. Mit dem Gutschein von Groupon (über qipu.de gibt es nochmals aktuell 9% Cashback) bekamen wir 50% Rabatt. Treffpunkt um 12 Uhr war am Terminal C des Flughafen Berlin – Schönefeld. Da wir etwas zu früh da waren, nutzten wir die verbleibende Zeit um ein paar Flieger vor die Linse zu bekommen.

Erlebnis BER – Aussichtsturm

Direkt vor dem Terminal C stand auch unser Bus bereit und nach ein paar Minuten Wartezeit, auf zu spät kommende Gäste, ging es dann mit 37 Passagieren los in Richtung BER. Wir fuhren ein kurzes Stück über die Autobahn 113, die extra für die neue Flughafenanbindung gebaut wurde. Als erster Stopp wurde der Infotower angesteuert. Im nebenstehenden Pavillon mussten wir erst einmal bezahlen bzw. den Groupon-Gutschein abgeben, anschließend wurde uns auf einer Karte kurz erklärt, wo wir uns befinden, was alles schon gebaut wurde, was noch realisiert wird und wo es heute überall hin geht. Danach erklommen wir den 32 m hohen Turm und hatten einen guten Überblick über den BER und Flughafen Berlin Schönefeld. Leider waren gerade keine Flugzeuge im Anflug.

Unsere Tourenführerin erklärte uns alle ringsherum liegenden Gebäude. Kurz bevor wir wieder heruntergingen, fragte ich noch, ob es denn überhaupt möglich ist, in das Flughafengebäude hereinzugehen? Zu unserer Überraschung meinte sie: „Ja, natürlich gehen wir heute in die Haupt-Check-in Halle!“ Wir waren baff, damit hatten wir nicht gerechnet.

Erlebnis BER – Hauptterminal

Als alle wieder im Bus waren, fuhren wir durch eine Sicherheitsschleuse und hielten direkt vor dem Hauptterminal. Wir gingen an der einen Seite rein, einmal quer durch und an der anderen Seite wieder raus. Am Eingang saßen zwei Sicherheitsmänner und vier Bauarbeiter am Klapptisch und kontrollieren die Gäste. Kein Wunder, das es hier nicht vorangeht und alles immer teurer wird, wenn man Geld hat sechs Mann am Samstag auf einen leeren Flughafen zu setzen. Aber na ja, wir wollen bei einer solchen Chance nicht meckern!

Eingangsbereich Hauptterminal
Eingangsbereich Hauptterminal

Von der Check-in-Halle waren wir echt beeindruckt. Es ist eindeutig noch eine Baustelle, doch was man merkt, ist, dass alles für eine Eröffnung schon mal vorbereitet wurde. Die PCs und Bürostühle stehen schon an den Check-in Schaltern, die Kofferwagen funktionieren, überall liegt Strom an! Es sieht alles irgendwie fertig aus, aber irgendwie auch nicht.

Die Materialien die verwendet worden sind echt sehr schön: warme Holztöne für die Check-in Schalter im Kontrast zu der Stahl-Glasfassade, welche die 32 m hohe Halle dominiert. Super abgestimmt! Die Stützen verbinden sich elegant mit der Deckenkonstruktion und bilden jeweils die Kreuzungspunkte der Lichtbänder. Die Auflösung des Kapitell in eine lichtdurchflutete Konstruktion, bringt die nötige Leichtigkeit in das doch recht hohe und schwere Dach.

Hauptterminal BER
Hauptterminal BER
Hauptterminal BER
Hauptterminal BER

Die Zugänge zu dem unterirdisch liegendem Bahnhof sind großzügig gestaltet und terrassenartig angeordnet, sodass man von der Eingangshalle auf die unteren Ebenen blicken kann.

Im hinteren Teil der Halle schließen sich die Sicherheitsschleusen an, hier war aber noch nichts weiter fertiggestellt. Alles war mit Bauzäunen abgesperrt. Über der Personenkontrolle, im hinteren Teil, sind die oberen Etagen relativ offen zum Check-in Bereich gestaltet worden.

Personenkontrolle (?)
Personenkontrolle (?)

Wir stöberten bei unserem Rundgang auch in Ecken wo wir bestimmt nicht hin sollten, aber wenn es keiner mitbekommt interessierte es auch keinen.

Wo darf es denn hingehen?
Wo darf es denn hingehen?

Erlebnis BER – Start- und Landebahn Süd

Am Ausgang, welche Überraschung, trafen wir wieder auf einen Tisch mit drei Bauarbeitern. Aber wie gesagt, wir wollen ja nicht meckern. Durch die Sicherheitsschleuse, vorbei an Zoll- und Feuerwehrgebäuden der Service Area South bogen wir auf die 4 Kilometer lange Start- und Landebahn Süd (07R/25L) auf. Hier durfte der Busfahrer endlich mal wieder Gas geben und zeigen was sein Bus alles kann. Glücklicherweise leitet er rechtzeitig vor dem PNR (Point of no Return) einen Bremsvorgang ein und wir konnten die 25L am letzten Taxiway sicher verlassen.

Unterwegs auf der Südbahn
Unterwegs auf der Südbahn

Auf Bitten einiger Mitreisenden legten wir noch einen kurzen Fotostopp auf der Bahn ein. Wir hielten in der Nähe eines großen weißen Kreuzes aus Folie, welche aus der Luft betrachtet die Landebahn als gesperrt signalisieren soll. Von hier hatten wir einen tollen Blick auf den DFS-Tower, das Hauptterminal inkl. Südpier (Air Berlin) und in der Ferne den alten Flughafen Schönefeld. Diese Sicht könnte irgendwann versperrt sein, wenn die zwei geplanten Satelliten-Terminals um den Tower herum errichtet werden. Übrigens, diese Start- und Landebahn Touren werden nicht mehr lange angeboten. Die Bahn wird bald vorläufig „eröffnet“, während die Nordbahn restauriert wird. Aus diesem Grund waren auch schon überall zusätzliche Zäune gezogen, welche die Baustelle vom Vorfeld und der Bahn trennen.

Bei unserem letzten Stopp hielten wir ganz in der Nähe des Towers und hatten einen wunderbaren Blick auf das Hauptterminal mit seinen 16 Gangways. Leider konnten wir hinter der Glasfassade keine Lounge entdecken oder erahnen. Es sah danach aus, als gäbe es nur die normalen Gates und keine Lounge mit Blick auf das Vorfeld. Schade!

Wir fuhren anschließend nochmal ganz nah am Terminal vorbei und dann ging es schon wieder auf den Rückweg. Leider waren die knapp 2 Stunden schon vorbei. Die Zeit verging wie im Flug, welchen man von hier aus ja noch nicht starten kann. ;)

  • Gesamtbewertung

Christian

Mein Name ist Christian und ich bin im grünen Herzen Deutschlands geboren und habe im thüringischen Ilmenau Ingenieurinformatik studiert. Seit 2021 wohne ich mit meiner Frau Christin und unserem Sohn in Merseburg und arbeite in Leipzig als Produktmanager. Am Reisen liebe ich das Fliegen, das Entdecken von gutem Essen und Trinken und das Übernachten in tollen Hotels. Ich bin Reise begeistert und immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer. Über meine Erlebnisse von unterwegs berichte ich schon seit 2007.

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